DIE RÄUBER I nach Schiller


Düsseldorfer Schauspielhaus I Dezember 2023




Mit »Die Räuber« bringt das Junge Schauspiel einen Klassiker auf die Bühne, der gesellschaftliche Umbrüche thematisiert und somit viele Anknüpfungspunkte an eine Gegenwart bietet, in der häufig von »Zeitenwende« die Rede ist. Regisseur und Autor Felix Krakau verleiht Schillers Erstlingswerk »Die Räuber« einen heutigen Ton, der dem Original dennoch Rechnung trägt. Dabei nimmt Krakau nicht den Bruderkonflikt zwischen Karl und Franz von Moor in den Fokus, sondern die Erlebnisse der Räuberbande, die Karl in den böhmischen Wäldern um sich zieht, als er sich (vermeintlich) aus der eigenen Familie verbannt sieht. Jugendlicher Übermut und der Wunsch, die Gesellschaft zum Guten zu verändern, treiben die Handlung voran. Doch für welche Ideale und Glaubenssätze stehen wir heute ein? Wie funktioniert eine Navigation in einer Welt, in der die Konflikte schwelen und in der man trotzdem einen Platz finden will?

»Die Räuber« greifen nicht nur den Tatendrang einer Generation auf, die endlich aufbrechen und verkommene Strukturen überwinden will, sondern stellen sich auch Fragen zur Verantwortung für das eigene Handeln.



Regie und Text: Felix Krakau, Bühne und Kostüm: Marie Gimpel, Musik: Timo Hein, Dramaturgie: Leonie Rohlfing mit: Jonathan Gyles, Eva Maria Schindele, Yulia Yáñez Schmidt, Caroline Adam Bay, Fatih Kösoğlu







(Fotos: David Baltzer)



»Ein Klassiker, den Regisseur Felix Krakau auf links gedreht und in die Gegenwart überführt hat. Dass er ein gutes Gespür für derartige Transformationen hat, hat er schon bei seiner Ödipus-Inszenierung im vergangenen Jahr bewiesen. Schillers Räuber spielt in derselben Liga. Dies auch dank der fünf vorzüglichen Schauspieler Jonathan Gyles, Eva Maria Schindele, Yulia Yáñez Schmidt, Caroline Adam Bay und Fatih Kösoğlu. Sie geben eine erstklassige, gut gelaunte Bande ab, der man sich gerne anschließen möchte. Regisseur Felix Krakau verlagert mit großer Sensibilität die Standpunkte der Charaktere von der privaten auf eine allen zugängliche Ebene und fächert die Dynamik innerhalb der Gruppe auf. (...) Lässiger ist die Zeit des Sturm und Drang nicht zu packen (...). Die Zuschauer sind begeistert und feiern die Theaterleute für diesen wunderbaren Abend mit tosendem Applaus.«
RHEINISCHE POST



»Es ist ein alt-bekannter Klassiker, aber in der Bearbeitung von Felix Krakau kommen die jungen Schauspieler:innen ganz nah heran an ihr Publikum und deren Lebensgefühl. Das Stück entstand 1781 von Friedrich Schiller im Sturm und Drang, also einer Zeit der jungen stürmischen Autoren. Diesen stürmisch-jungen Aspekt greift Regisseur Krakau hier gelungen auf und aktualisiert das Drama. Das Bühnenbild von Marie Gimpel ist ein Meisterstück.«
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