ELEKTRA (THE SHOW MUST GO ON) I nach Sophokles etc.


Volkstheater Wien I April 2024





Eine Familie trauert: Zwei große Schwestern, ein jüngerer Bruder und ein Nachzügler-Schwesterchen müssen den Tod ihres Vaters verkraften. Die Älteste ist zu diesem Zeitpunkt schon längst aus dem Haus, daher rückt die Nächstgeborene an ihre Stelle und fühlt sich für alles verantwortlich – vor allem ist sie zornig auf ihre Mutter, der sie die Schuld am Tod des geliebten Vaters gibt. Die jüngste Tochter scheut hingegen jeden Konflikt und wünscht sich nichts mehr, als dass sich alle wieder vertragen. Der Bruder macht sowieso lieber alles mit sich selbst aus und ist nicht greifbar für seine Schwestern, die seine Anwesenheit für ihre Trauerbewältigung dringend bräuchten: Geschwister auf der Suche nach Sinn und Gerechtigkeit nach einem Schicksalsschlag, sehr speziell und gleichzeitig ganz normal, wie jede Familie.

Wenn sie nicht Iphigenie, Elektra, Orest und Chrysothemis heißen würden. Und der Vater nicht Agamemnon gewesen wäre, der nach seiner siegreichen Rückkehr aus den trojanischen Kriegen von seiner Ehefrau Klytaimnestra ermordet wurde – und dass nur wegen dieser alten Geschichte mit der ältesten Tochter, Iphigenie, die er um ein Haar der Göttin Artemis geopfert hätte und die deshalb nicht mehr zu Hause wohnt, sondern auf Tauris (oder Aulis?). Elektra, die Zweitgeborene, weiß nicht wohin mit ihrer unendlichen Wut. Sie fordert Gerechtigkeit, sinnt in göttlicher Tradition auf Rache und reiht sich ein in einen ewigen Kreislauf aus Gewalt und Gegengewalt. In ihrem Bruder Orest findet sie schließlich einen Verbündeten, während das Nesthäkchen, Chrysothemis, hilflos zusehen muss.

(Ankündigungstext Volkstheater Wien)



Mit: Isabella Knöll, Til Schindler, Alina Schaller



Regie und Text: Felix Krakau, Ausstattung: Jenny Theisen, Musik und Lichtkonzept: Max-Windisch Spoerk, Dramaturgie: Lisa Kerlin






(Fotos: Marcel Urlaub)



»Es geht um Mord, Opfer, Rache und Vorsehung. [Doch] Regisseur und Autor Felix Krakau inszeniert ELEKTRA als leicht bekömmlichen, humorvollen Abend.«
FALTER



»Wenn Originaltext im Spiel ist, noch dazu gekommt im Chor gesprochen, bekommt der Abend neben Witz auch noch Atmosphäre, dann wird dieser “Gassenhauer der Antike” überzeugen “fresh” [...] Stellenweise gelingt hier großes Kino [...] Eindrucksvoll: Isabella Knöll«
KURIER