FLITTERWOCHEN IM FERTIGHAUS (UA)



von Anne Lepper I Schauspiel Essen I Mai 2025








»Zwischen Kirk und dessen Ehe-Chor knistert schon in den Flitterwochen nichts mehr, der Traum von der Ehe entpuppt sich, einmal verwirklicht, als große Enttäuschung. Der Ehe-Chor trennt sich, da sich das Eheleben unmittelbar ebenso zerstörerisch und gewaltvoll zeigt, wie die gesellschaftlichen Verhältnisse sind, die auf Ausbeutung und Unterdrückung basieren. Der Ehe-Chor will mit Hilfe von Theorie ein Bewusstsein von Freiheit entwickeln: „Solange es diese Ehe gibt in der du oben bist und ich unten bin solange wird es Unterdrückung auch im Großen geben.“ Denn Theorie, so die Hoffnung des Chores, führt zum Fortschritt des Bewusstseins, die kritische Einsicht in das, was ist. Und wer denkt, haut nicht mehr drauf, wenigstens in diesem Moment des Denkens, und das Ende der Gewalt scheint durch.

Anne Lepper spannt auf komödiantische Weise einen Bogen vom Patriarchat über den Kapitalismus bis hin zum Faschismus. Regisseur und Autor Felix Krakau inszeniert den wütenden, komischen und traurigen Text, der die Sehnsucht nach einer theoretischen (Er-)Lösung bezeugt. Und untersucht mit Anne Lepper die Verfasstheit einer Welt, die dringend schlauer werden sollte.«

(Ankündigungstext Schauspiel Essen)



Mit: Lene Dax, Silvia Weiskopf, Sabine Osthoff, Philipp Noack, Jan Pröhl, Rebecca Große Boymann



Regie: Felix Krakau I Bühne: Ansgar Prüwer I Kostüm: Jenny Theisen I Musik: Timo Hein I Dramaturgie: Katharina Rösch






(Fotos: Martin Kaufhold)



»Furios, verstörend, witzig.«
WAZ



»Klingt anspruchsvoll - und ist es auch. Aber ist dennoch niemals langweilig und - zum Glück - auch mit viel Humor versehen.Rund 90 Minuten dauert das Stück und fordert von den Schauspielerinnen und Schauspielern eine faszinierende Höchstleistung. Ganz stark die Schluss-Szene, wenn sich der Eiserne Vorhang des Grillo-Theaters öffnet und das Publikum eine ganz neue Sicht erleben darf. Stimmig und ungemein originell: Kurzum: Eine starke Inszenierung.
LOKALKOMPASS



»Alles vom Feinsten.«
NACHTKRITIK



»Regisseur Felix Krakau und seine Ensemble halten sich nicht mit lästigen Realismen auf, sondern stürzen Anne Leppers Stück ins comicbunte Kunstleben [...] Der große Preis für luzide Theorieaufbereitung gebührt dabei Sabine Osthoff, die das gut halbstündige Wissenskomglomerat als heißlaufende Erkenntnisschleife unter Aufbietung aller theoretischen Kräfte souverän aufblättert [...] Ehe wem Ehe gebührt.«
THEATER HEUTE