OPERA FOR SALE / NEUKÖLLNER OPER / MÄRZ 2020
Eine Enteignungsoper von Felix Krakau (Text) und Yuval Halpern (Musik), in Zusammenarbeit mit dem CORRECTIV-Recherchezentrum.
(︎: Jenny Theisen)
︎︎︎ https://www.neukoellneroper.de/play/opera-for-sale-2/
Berlin in nicht allzu ferner Zukunft: Die Stadt hat den Kampf gegen
internationale Investoren verloren, wurde aufgewertet, redesigned und
ist plötzlich menschenleer. Die Fassaden wurden schick gemacht und die
BewohnerInnen vertrieben; die Bauten starren aus leeren Retortenaugen. Deine ehemalige Wohnung ist ein Anlagedepot, dein
Sofa wurde dir unterm Hintern wegspekuliert. Du wurdest an den Rand
gedrängt und auch den konntest du dir irgendwann nicht mehr leisten.
Auch die Neuköllner Oper wurde zum share deal: Im Zentrum des Orkans
lädt der neue Eigentümer des Hauses, die Angel Dust Property GmbH Opera
Neukölln zum exklusiven Musiktheaterereignis für ein weitgereistes
Publikum. Authentisches Berliner Musiktheater, ganz wie früher. Wir
fragen uns, wem gehört eigentlich die Stadt, und begeben uns auf die
Fährte von Milliardären von den britischen Jungferninseln, zypriotischen
Briefkastenfirmen, dem ganz großen Geld und dem Glücksversprechen der
idealen Stadt. Opera for Sale ist dystopisch-heiteres
Musiktheater, Immobilien-Infotainment und spekulative Albernheit über
den Berliner Wohnungsmarkt. Get your tickets now – so lang es noch
welche gibt!«
Regie: Felix Krakau | Musikalische Leitung: Yuval Halpern | Bühne:
Ansgar Prüwer | Kostüm: Jenny Theisen | Dramaturgie: Carola Söllner /
Bernhard Glocksin I Mit: Kilian Ponert, Teresa Scherhag, Lou Strenger sowie Omri Abramov (Reeds) und Doron Segal (Synthesizer)
(Fotos: Jenny Theisen)
PRESSESTIMMEN:
»Energetisches Musiktheater verwoben mit dokumentarischer Gentrifizierungskritik. Im Zentrum des kurzweiligen Abends stehen aber nicht die Fakten, sondern die Geschichte und vermeintliche Zukunft der Stadt und der Neuköllner Oper selbst. Eine Geschichte, die schwungvoll vom jungen Ensembletrio Kilian Ponert, Teresa Scherhag und Lou Strenger gespielt wird. Ein gelungener kultureller Ausdruck der aktuellen Immobiliendebatten.«
TAZ. DIE TAGESZEITUNG
»Opera for Sale entwirft ein aufrüttelndes Schreckensszenario. Stark ist die Inszenierung vor allem, wenn sie satirisch übertreibt.«
DEUTSCHLANDFUNK
»Inmitten dieser Dystopie kulminiert der Abend dann plötzlich in einer
rührenden Utopie: Hätte Berlin den Kampf nicht gewinnen können? Mit
Verstaatlichungen, mit großen, hellen Wohnungen und einem sozialen Wohnungsbau, der diesen Namen verdient? Damit die Briefkästen auf Zypern abgeschraubt werden? Träumen Sie weiter. Und kommen Sie gut nach Hause. Informationen über Investitionsmöglichkeiten finden Sie am Ausgang.«
TAGESSPIEGEL
»Ein Abend voller Denkanstöße für das heutige Leben und Problematiken. Einhelliger Applaus für die Solisten und die Produktion.«
O TON KULTURMAGAZIN
(Fotos: Matthias Heyde)